Unsere Zunft
Seit vielen Jahren wird in Nusplingen am "Schmotzigen Donnerstag" (Donnerstag vor Fasnet-Sonntag) der Brauch gepflegt, dass sich morgens um 6.00 Uhr die "Hemdglonker" zum "Wecken" versammeln.
Die Hemdglonker gehen zusammen mit einer Abordnung des Musikvereins (in den letzten Jahren vom Fanfarenzug) auf den "Breiten Felsen", von wo aus dann das "Tagwachen" (Aufstehen) musikalisch erfolgt und die Einwohnerschaft mit Böllerschüssen geweckt wird. Damit beginnt die "heiße Phase" der Nusplinger Fasnet. Nach dem Tagwachspielen gehen die Hemdglonker und Musikanten zur ortsansässigen Bäckerei und anschließend in die Metzgerei, um sich zu stärken. Um 10.00 wird dann durch den 20ger-Jahrgang der Nusplinger Narrenbaum aufgestellt. Um 10.30 beginnen dann die Nusplinger Narren zusammen mit den Hemdglonker und der Abordnung des Musikvereins/Fanfarenzuges, die Schüler und Kindergartenkinder aus ihrem Joch zu befreien, um dann anschließend mit einem Umzug das Rathaus zu stürmen um den Bürgermeister und sein Gesinde abzusetzen. Um 13.30 beginnt dann die alte Nusplinger Tradition, den Narrensamen in allen Nusplinger Straßen und Gassen zu säen. Hansele, Westerbergteufel, der Westerberghannes und eine Abordnung des Zunftrates gehen bei diesem Spektakel mit. Allen voran der Pflug, der von Narren gezogen wird, dann die Bollenverhauer, die Sämänner und die Egge. Nach diesem Ereignis erhalten dann alle anwesenden Kinder kostenlos die Nusplinger Narrenwurst.
Am Fasnetsdienstag (Dienstag vor Aschermittwoch) wird in Nusplingen ein althergebrachtes Brauchtumsspektakel aufgeführt.
-Die Verurteilung und Verbrennung des "SAUKÖGEL"-
Eine alte Nusplinger Sage berichtet, dass in den Jahren um 1830 der Herzog von Württemberg das Städtchen Nusplingen besuchte. Die Bürger waren darüber sehr erfreut, wussten aber nicht, wie mann sich einem solchen Edelmann gegenüber verhalten solle. Der seinerzeitige Schultes erklärte der Bevölkerung, dass dies nicht schlimm sei und die Bürger nur ihm alles nachmachen sollen. Der Herzog kam und der Schultes schritt zur Begrüßung. Als er vor dem Herzog stand, fiel dem Schultes seine Hose bis in das "Knieloch", weil er seine Hosenträger vergessen hatte. Daraufhin ließen alle anwesenden Nusplinger Bürger ihre Hose fallen, weshalb dann auch der Name "Saukögel" entstand. Seit dieser Zeit wird der "Saukögel" als ein Unhold verabscheut, der das ganze Jahr hinweg nur Böses und Schlimmes im Auge führt und schon so manchen Nusplinger Bürger in arge Bedrängnis brachte. All seine Schandtaten werden nach dem Umzug am Fasnetdienstag vorgelesen und durch das hohe Gericht zu Nuspilo erhält er dann seine gerechte Strafe, die "Verbrennung auf dem Scheiterhaufen". Danach tanzt dann die gesamte Nusplinger Narrenschar (Hansele, Westerbergteufel und Westerberghannes) um den Scheiterhaufen und durch das Geschell der Nusplinger Hansele wird zugleich der Winter ausgetrieben.