Mit dem Abstauben der Masken treffen sich Zunft- und Hexenräte am Dreikönigstag mit ihren Familien zu einer ersten Einstimmung auf die folgenden Fasnetwochen. Die Hexenzunft Obernheim beteiligt sich jährlich an zwei bis drei Narrentreffen. Ein solches Auftreten bietet der Zunft die Möglichkeit sich dabei überregional zu präsentieren.
In den letzten Jahren hat sich der sogenannte Brauchtumsunterricht, an unserer Hauptschule etabliert und vermittelt den Kindern Wissen über die Narretei und Spaß für alle gleichermaßen. In die örtliche Fasnet steigt die Hexenzunft ab dem „Schmotzigen Donnerstag“ voll ein. Im Verlaufe des Morgens sind Abordnungen im Kindergarten und in der Schule zur Befreiung der Kinder. Am Nachmittag ist Kinderhexen im Ort, wo die alten mit den jungen Hexen durch die Häuser ziehen. Gegen Abend folgt das Wurstschnappen für alle Kinder bei der Krone. Anschließend formiert sich der Umzug von der Krone zum Hexeneck, wo Hexen und Hofstaat den Umzug erwarten. Danach kommt die Proklamation der Fasnet und Amtsenthebung des Schultes vor dem Rathaus. Gleichzeitig wird der Hexenbaum aufgestellt.
Mit der Übernahme der Schlüsselgewalt durch den Ritter Konradin hat die jährliche Hexenfasnet für die nächsten Tage absoluten Vorrang. Närrisches Treiben in allen Gaststätten, und insbesondere auch in der Festhalle ist bis zum Fasnetsdienstag angesagt. Zwei Zunftabende in der närrisch dekorierten Halle (am Fasnetsamstag und eine Woche davor) zeigen in einem mehrstündigen Programm nicht nur die Hexen in ihrem Element. Mit Tanz- und Showeinlagen, Bütten und Sketchen über das Ortsgeschehen kommen die Gäste voll auf ihre Kosten. Haupttag der Obernheimer Hexenfasnet ist der Fasnetsonntag. Mit einem großen, bunten Umzug vieler Fuß- und Wagengruppen beginnt dieser Narrenfeiertag. Anschließend versammeln sich alle Mitwirkenden vor dem Rathaus zum historischen Hexenprozess. Närrisches Treiben im ganzen Dorf und in der Festhalle schließt sich an.
Traditionell ist der Fasnetmontag den Kindern gewidmet. Ein Umzug des Narrensamens durch den Ort, unter Beteiligung von Gruppen des sonntäglichen Umzugs, führt schließlich zur Festhalle. Mit einem bunten Programm unter Regie der Narreneltern, von den Kindern gestaltet, findet das Hexentreiben langsam seinen Ausklang. Die närrischen Aktivitäten werden durch zwei Tanzveranstaltungen am Sonntag- und Montagabend in der Festhalle abgerundet. Seit vielen Jahren hat sich die Hexenzunft zur Aufgabe gemacht einen alten, örtlichen Brauch am Leben zu erhalten. Am Samstag nach Aschermittwoch wird auf einer Anhöhe nahe dem Ort ein mächtiger Holzstoß errichtet. Tags darauf wird mit Hereinbrechen der Dunkelheit das Funkenfeuer angezündet und lockt alljährlich zig Obernheimer an. Weithin sichtbar über den Heuberg lodern die Flammen und sprühen die Funken in den nächtlichen Himmel.